Traditionelle Notenschrift
Traditionelle Notenschrift
Als Notation bzw. Notenschrift in der Musik bezeichnet man das graphische Festhalten von Tonhöhen und Tondauern. Sie dient dazu, eine musikalische Darbietung wiederholbar zu machen.
Die Notation auf fünf Linien, den Notenlinien, die heute in der abendländischen Musik verwendet wird, geht auf Guido von Arezzo zu Beginn des 11. Jahrhunderts zurück. Vor Arezzo wurden die Gregorianischen Choräle vor allem mündlich („oral“) überliefert und ab dem 10. Jahrhundert mit so genannten Neumen notiert. Diese gaben (ohne Linien) keine genauen Tonhöhen sondern nur den Verlauf der Melodie an.
Mit der Einführung der Mensuralnotation im 13. Jahrhundert (Ars nova) wurde auch die Tondauer, der Rhythmus an den Notenwerten erkennbar.
Wurde zu Beginn des Liniensystems eine Linie mit Namen versehen um die Tonhöhe fixieren zu können, so setzte sich bald der Notenschlüssel durch. Dies waren zunächst verschiedene C-Schlüssel (Sopran-, Alt-, Tenorschlüssel), die zum Teil heute noch gebräuchlich sind. Erst später entwickelte sich der heute verwendete Violin- und Bass-Schlüssel.
Notenwerte sollten keinesfalls (!) über das so genannte „Kuchenmodell“ erlernt werden. Ein Grundschüler, dem man erzählt, dass die Achtelnote die Hälfte einer Viertelnote ist und deshalb doppelt so schnell, also „nur einen halben Schlag lang“ gespielt wird, wird mit Sicherheit das Interesse verlieren.
Notenwerte und Tonnamen sollten vom Werk ausgehend oder auf das Werk zielend erarbeitet werden. Auch hier ist muss die Technik der kleinen Schritte Verwendung finden. Nicht alle Noten auf einmal lernen (am besten noch auswendig mit obligatorischem Abschlusstest …).
Schüler sollten die Noten kennen lernen, welche sie jetzt gerade spielen sollen. In der Folgestunde kann auf dieses Wissen zurückgegriffen und in der Zukunft sukzessive ausgebaut werden.
Nicht das Auswendigwissen des Tonnamens steht im Vordergrund sondern das Musizieren!
Rhythmen bzw. Notenwerte brauchen nicht von der ganzen Note über die halbe Note erarbeitet werden. (Vor allem kann man weder die ganze noch die halbe Note klatschen, was immer wieder gerne mit zusätzlich addierten Luftschlägen praktiziert wird …)
Um Rhythmen zu erarbeiten und um Notenwerte kennen zu lernen, bietet es sich an, „von hinten nach vorne“ vorzugehen.
Ein Sprechrhythmus liegt dem Schüler nahe. Ein Sprechrhythmus ist durch Silben und Pausen gekennzeichnet. Weiterhin gibt es etwas längere und etwas kürzere Silben.
Dies entspricht in etwa einer Notation in Vierteln und Achteln: Es gibt längere (Viertelnoten) und kürzere (Achtelnoten) Silben.
Mit diesen beiden Elementen (Viertel und Achtelnoten und deren Pausen) lässt sich ein Gros an Musik erarbeiten. Ist den Schülern diese Schreibweise geläufig, kann man über die halbe Note zur Ganzen gehen.
Solmisiert man im Musikunterricht, liegt es auf der Hand, auch mit der gebräuchlichen, vereinfachten Notation zu arbeiten. Der Transfer vom klatschend-wiederholenden „ta titi ta hm“ zum Schreiben des Musizierten ist nur ein kleiner, so dass auch der Weg des Musizierens mithilfe von Notiertem musikalisch sinnvoll erscheint, vorausgesetzt, er dient als Mittel zum Zweck: als Erinnerungsstütze beim Musizieren.