Trommeln
Trommeln
Bongos – die größere heißt Hembra (Frau), die kleinere Macho (Mann) – werden mit den Fingern am oberen Rand geschlagen; können allerdings auch mit Schlägeln gespielt werden. Man hält zwischen die Knie gepresst. Da diese Haltung für Kinder sehr schwierig ist, empfiehlt es sich, Ständer oder Bongos mit Füßen zu benutzen.
Congas spielt man offiziell im Dreierset, wobei man – der Größe nach geordnet – zwischen Quinto, Conga und Tumba unterscheidet, die in der Regel in Quarten oder Quinten gestimmt sind und deren Fellspender meist eine Kuh oder ein Esel war.
Congas und Bongos sollten nicht wie das Schlagzeugfell über Kreuz sondern vielmehr gleichmäßig der Reihe nach im Uhrzeigersinn gestimmt werden.
Die Djembé ist mit einem Ziegenfell bespannt. Ihr Sound zeichnet sich durch Reichtum an Obertönen und satten Bass aus.
Sie wird entweder sitzend zwischen den Knien gehalten, auf den Boden gelegt, während der Spieler über ihr kniet oder mit einem Band am Körper befestigt (Babytragetuch). Die Kessings sorgen für einen snare-ähnlichen Sound und werden in die Djembé gesteckt.
Da der Reparatur- und Stimmungsaufwand für die traditionelle Djembé enorm groß ist (sie wird mit einem komplizierten Seilsystem aufgezogen und gestimmt), empfiehlt es sich, für die Schule Instrumente mit einem Floating-Spannsystem (oft mit Fiberglaskorpus) anzuschaffen.
Das Cajon (Kachon = Kiste) stammt aus Lateinamerika und wird in verschiedenen Größen gebaut.
Man setzt sich einfach drauf und spielt quasi zwischen den Beinen. Hierbei kann man sowohl mit der Conga-Technik als auch mit Schlägeln spielen. Geübte Spieler setzen weiterhin den Fuß ein.
Das Cajon la Peru ist zusätzlich im Inneren mit quer laufenden Saiten und Glöckchen bestückt, wodurch ein zusätzlicher perkussiver Sound erzeugt werden kann.
Spieltechnik
Aus der Fülle von Schlägen, die ein guter Percussionist beherrscht, sind für die Schule nur drei von Relevanz: der open–stroke (offener Grundschlag), der bass–stroke (Bass-Grundschlag) und der fingertap (auch finger–tip). Einer der wichtigsten Spezialschläge, der sog. slap-stroke, sollte nur in geübten Klassen eingeführt werden und auch nur dann, wenn es abzusehen ist, dass hier verschärft ein Schwerpunkt auf das Trommeln gelegt wird.
Diese Grundschläge kann man in der Regel für fast alle Trommelarten anwenden; in erster Linie werden sie beim Conga-, Cajon- und Djembé-Spiel eingesetzt.
Die Trommel sollte derart gehalten werden, dass die Arme beim Auflegen der Hände auf das Trommelfell einen Winkel von ca. 90 Grad bilden. Wichtig ist, dass man entspannt sitzt, die Wirbelsäule gerade ist und dass jede Bewegung als angenehm empfunden wird. Verspannungen hemmen den Sound und den Groove!
Der open–stroke ist ein sog. „offener Schlag“, der auf der Trommel einen deutlichen Ton produziert. Die Finger sind gestreckt und geschlossen, ohne verspannt zu sein. Die Schlagbewegung erfolgt aus dem Handgelenk. Der Schlag darf nur sehr kurz sein, so dass der Ton ausklingen kann. Man soll darauf achten, dass die ganze Fingerfläche beim Schlagen das Fell berührt.
Der bass–stroke erzeugt einen dumpfen Ton. Er wird mit der ganzen Handfläche in die Mitte der Trommel gesetzt. (Vorübung: Hand mit ihrem ganzen Gewicht in die Mitte des Fells fallen lassen) Hierbei soll der gesamte äußere Rand der Handfläche das Trommelfell berühren. Wichtig: Die Trommel darf nicht auf dem Boden stehen sondern muss leicht gekippt werden.
Der fingertap (auch Fingertipp) ist ein leiser Schlag mit den Fingerkuppen, der seine Funktion als leichter Zwischenschlag – um rhythmischen Fluss zu erzeugen – erfüllt. In dieser Funktion wird das Fell nur leicht angetippt. Der fingertap braucht keinerlei Druck; man soll ihn lediglich erahnen können. Weiterhin kann dieser Schlag in der Schule zum Üben von neuen Figuren eingesetzt werden.
Der slap–stroke erzeugt einen lauten, scharfen Ton und gilt als der schwierigste Schlag beim Trommeln; man muss ihn lange und geduldig üben. Vorübung: Die Hand derart auf die Trommel legen, dass das Handgelenk über dem Fellrand zum Liegen kommt. Das Handgelenk liegen lassen und die Handfläche leicht anheben. Nun auf die Trommel schlagen (besser: peitschen; so soll es klingen). Der slap soll so gespielt werden, dass die Hand leicht gekrümmt ist und die Finger entspannt sind. Die Schlagbewegung erfolgt aus dem Handgelenk. (Hilfe: Mit dem Schlag eine Art „Grapschbewegung“ – als wolle man Geld einstreichen – durchführen).
Es braucht Zeit und Geduld, um eine Trommel „sprechen“ zu lassen. Beim Üben sollte man unbedingt darauf achten, nichts erzwingen zu wollen.